HOME

Der Orts-Wegweiser

Aktuelle Termine

Aktuelle Berichte

Vereine, Arbeitskreise etc.

Sport und Freizeit

Ausflüge/Spaziergänge

Service

Alles auf einen Blick

eCard verschicken

Links

Kontakt zum Webmaster

Impressum

Dorsten-Holsterhausen an der Lippe
Kurzer geschichtlicher Abriß



11-7 v. Chr. Die Römer legen auf Holsterhausener Gebiet ein erstes Marschlager an.
In den Folgejahren gab es weitere 10-15 Marschlager.
100-200 n. Chr. Die Gruppensiedlung Durstina entsteht nördlich der Lippe auf dem Hohefeld.
1150 Holsterhausen erscheint erstmals im Heberegister der Abtei Werden.
1929 Gründung des Amtes Hervest-Dorsten mit den Orten Hervest-Dorsten, Holsterhausen, Erle, Rhade, Wulfen, Lembeck und Altschermbeck.
1937 Die Gemeinde Dorsten wird in das Amt Hervest-Dorsten eingegliedert.
1943 Hervest und Holsterhausen kommen zu Dorsten.
Die Gemarkung Holsterhausen gehörte immer zur Herrlichkeit Lembeck. "Herrlichkeit" bedeutet in der alten Höfeverfassung eine Art untergeordnete Gerichtsbarkeit, welche von den Landesherren verliehen wurde. In der ältesten Zeit gehörte das Gebiet der Herrlichkeit Lembeck zum Gau auf dem Bram, dessen Gerichtsbarkeit in Borken lag. Ab 1152 stand die adelige Familie Lohn dieser Grafschaft vor. Nach dem Aussterben des Hauses, im Jahre 1315, überließ der Haupterbe Otto von Ahaus die gesamte Herrschaft Lohn dem Bischof von Münster als Landesherrn. Unter dieser Oberherrschaft blieb die Herrlichkeit bis zum Jahre 1803.
Zum Territorium der Herrlichkeit Lembeck gehörten unter anderem das Kirchspiel Holsterhausen und das Rittergut Hagenbeck sowie die Landgüter Hohenkamp und Pliesterbeck. Gemeinden im heutigen Sinne gab es nicht. Den Bauernschaften stand ein Bauernrichter, später Vorsteher genannt, vor. Dieser hatte die Aufsicht über notwendige Gemeindearbeiten zu führen. Er verwaltete auch das Vermögen der Gemeinde oder besser der Bauernschaft. Alle Einnahmen und Ausgaben hatte er dem Richter zu Lembeck, einem von den Herren von Lembeck eingesetzten Beamten, vorzulegen. Da der Herr zu Lembeck auch gleichzeitig Grundherr war, hatte er eine fast unbegrenzte Macht.
Durch das Reichsdeputationsgesetz im Jahre 1803 kam das Amt Ahaus, zu dem die Herrlichkeit Lembeck gehörte, an den Fürsten Salm-Salm. Die Herrlichkeit bildete nur eine einzige Gemeinde, die in Bauernschaften gegliedert war. Die Verwaltung erfolgte von Schloß Lembeck. Am 13. Dezember 1810 fiel das Fürstentum Salm-Salm in der Napoleonzeit an das französische Kaiserreich. Durch einen Erlaß Napoleons wurde die Herrlichkeit zu politischen Gemeinden vereinigt. Lembeck und Altschermbeck wurden Mairien. Holsterhausen gehörte zur Mairie Altschermbeck. Der Kaufmann Johann Grüter aus Altschermbeck wurde Bürgermeister der Mairie Altschermbeck. Er beaufsichtigte das Gemeindekassenwesen, die Polizeiverwaltung und den Wegebau. Die Polizeistrafgewalt unterstand jedoch einem Friedensrichter.
Im Jahre 1813 zogen die Franzosen unter dem Eindruck der napoleonischen Niederlagen ab. Nun wurde das Lippedepartment der Regierung in Münster zugeschlagen und damit preußisch. Am 9. August 1816 wurden die beiden Bürgermeistereien Lembeck und Altschermbeck in den Kreis Recklinghausen eingegliedert. Von 1812 bis 1841 standen den Bürgermeistern je zwei Beigeordnete und zehn Gemeinderäte als Vertreter der einzelnen Gemeinden zur Seite. Die sieben Gemeinden der Herrlichkeit Lembeck hatten bis zum Jahre 1841, trotz der politischen Einheit, immer noch keinen eigenen Gemeindevorsteher und keine Gemeindevertreter. Die Gemeindevorsteher wurden vom Landrat für sechs Jahre ernannt und die Gemeindevertreter für sechs Jahre gewählt. Die Gemeindeordnung für den preußischen Staat führte am 11. März 1850 das Dreiklassenwahlrecht ein (das heißt, das Stimmrecht war nach Steuerklassen gestaffelt, wer mehr Steuern bezahlte hatte mehrere Stimmen). Dieses Wahlsystem wurde erst im Jahre 1919 durch das allgemeine freie Wahlrecht abgelöst.
Das Dorf Holsterhausen hatte sechs Gemeindevertreter, dazu kam der Rittergutsbesitzer von Gut Hagenbeck als "geborener" Gemeindevertreter. Dies dem Rittergutsbesitzer zustehende Privileg fiel im Jahre 1887 weg. Seit dem Jahr 1990 expandierte die Bevölkerung der Gemeinde Holsterhausen, als Folge der Abteufung der Zeche Baldur, sehr stark, nachdem sie über Jahrhunderte nahezu konstant geblieben war. Die Selbständigkeit konnte sich die Gemeinde bis zum Jahre 1943 erhalten. Danach wurde sie der Stadt Dorsten zugeschlagen. Holsterhausen war und ist ein Ort der weit in die Antike zurückreicht (Römerlager), der sich dann durch die feudalen Strukturen des Mittelalters mit wechselnden Erfolgen hindurchkämpfte und schließlich die Neuzeit mit der industriellen Revolution erreichte. Ein Ort mit fast 2000 Jahren Entwicklung, die leider im Jahre 1943 durch die Eingemeindung nach Dorsten ihren Abschluß fand.


zurück